BAUDENKMAL – Sturmschaden rechtzeitig zum Mühlentag behoben – Besichtigungen sind wieder möglich
EMDEN. (voi)
Der Deutsche Mühlentag am kommenden Pfingstmontag wird auch in Larrelt mit einer kompletten Mühle stattfinden können. Praktisch auf den letzten Drücker ist am Freitag die durch eine Sturmböe zerstörte Windrose ersetzt und neu montiert worden. Ein Kran der Firma Ulferts aus Neermoor hievte das fast eine halbe Tonne schwere Bauteil in luftige Höhe, wo es von den beiden gut gesicherten Mühlenbauern Gerd Möller und Maximilian Kreye aus Melle an der Larrelter Mühle „Kost Winning“ angebracht wurde. Jetzt kann man die neuen Windrosen-Blätter, jedes einzelne gut 30 Kilogramm schwer, am kommenden Montag bereits bewundern.
Ganz abgerissen
Die Windrose, die den gesamten Mühlenaufbau samt Flügel in den Wind dreht, war bereits im Februar während eines Sturmes über Ostfriesland nahezu vollständig abgerissen worden. Seitdem musste die Mühle aus dem Jahr 1732, die der Stadt Emden gehört, aber seit Jahren fast ausschließlich vom Larrelter Dorfverein betreut und genutzt wird, abgesperrt werden. Für den anstehenden Mühlentag wäre das kein schöner Anblick gewesen. Am Freitag nun holten die beiden Tischlermeister Möller und Kreye die abgerissenen Reste der alten Windrose von der Kappe der Mühle und ersetzten die acht Blätter mit bereits vorbereiteten Neuteilen. Die neuen Flügelblätter sind aus Eichenholz und werden jeweils mit zwei starken Bolzen installiert. Bei den Arbeiten zeigte sich, dass die erst vor acht Jahren installierten alten Blätter keineswegs verrottet, sondern einfach durch die Wucht des Februar-Sturmes abgebrochen sind. „Das muss da ganz schön reingehauen sein“, sagte Gerd Möller gegenüber dieser Redaktion.
Für die beiden Tischlermeister, die sich bereits vor vielen Jahren auf Arbeiten an alten Windmühlen spezialisiert haben und deren Arbeitsgebiet inzwischen von Norddeutschland bis nach Hessen reicht, waren die mehrstündigen Arbeiten am Freitag Routine.
Mit Fingerspitzengefühl
Eine derartige Mühlen-Windrose aber einmal am Boden zu sehen, erschließt den Blick für die Dimensionen. Immerhin hat eine vollständig montierte Windrose einen Durchmesser von gut vier Metern. Entsprechend vorsichtig musste Kranführer Peter Schartner auch hier Fingerspitzengefühl beweisen. Während der Montage am Freitagmittag kam hier und da immer wieder Wind auf. Für eine Mühle eigentlich schön, für eine derartige Reparatur eher unerwünscht. Während die Windrose sich schon wieder langsam drehte, begannen unten bereits die Vorbereitungen für den Mühlentag. Der Vorsitzende des Dorfvereins, Bernd-Thomas Martens, kündigt auch für dieses Jahr Besichtigungen der Mühle an, das Mahlen von Getreide, das Backen von Brot und natürlich auch einen Würstchen- und Bierstand. Auch Kaffee und Kuchen soll es geben. Der Mühlentag ist eine wichtige Einnahmequelle für den Dorfverein. Und ganz oben wird sich dann auch die neue Windrose wieder drehen.