Das nächste Kapitel des Larrelter Cassens-Park
EHRENAMT – Dorfverein hat inzwischen fast die gesamte Grünanlage durchforstet / Jetzt aber steht das größte Projekt an
Der Teich ist die nächste großen Herausforderung: Die „Spätschicht“ mit Manfred Karsjens (von links) und Figo, Jörg und Alexander Grund, Uwe Jansen und Bernd-Thomas Martens im Cassens-Park. Die „Frühschicht“ der Ehrenamtlichen war am Vormittag da. BILD: Jens Voitel
Jens Voitel
Der Larrelter Dorfverein hat inzwischen fast die gesamte Grünanlage durchforstet. Jetzt aber steht das größte Projekt an
EMDEN. 1300 Arbeitsstunden hat Bernd-Thomas Martens seit Februar vergangenen Jahres in seinen Unterlagen notiert. Vor jetzt gut einem Jahr waren der Vorsitzende des Larrelter Dorfvereins und rund 30 Freiwillige mit allerlei Gartengerät in den damals noch völlig verwilderten ehemaligen Cassens-Park eingerückt. Ihr Ziel: die kaum mehr zugänglichen Parkanlage wieder zu einem Ausflugsziel für die Larrelter zu machen. Wer sich heute auf dem 1,2 Hektar großen Areal umsieht, der kann sich ausmalen, wo die vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden geblieben sind: Die Grünanlagen ist wieder eine. Nun soll das nächste Kapitel aufgeschlagen werden – wahrscheinlich das schwierigste und teuerste.
Geschätzte zehn große Container haben die Ehrenamtlichen in den vergangenen Monaten mit fein gehäckseltem Grünschnitt gefüllt: Unmengen von Totholz, unzählige Brombeersträucher und einige wilde Hecken haben die Freizeitgärtner geschlagen, zerkleinert und abtransportiert. Das Ergebnis: Fast die gesamte Fläche ist jetzt wieder in einem vorzeigbaren Zustand, zwei Drittel der Anlage sogar schon wieder bepflanzt, Wege freigelegt und provisorisch hergerichtet und der Rasen wächst wieder unter Aufsicht.
„Trotz Corona“, sagt Martens. Ohne die Seuche und die damit verbundenen Abstands- und Hygieneregeln wäre man längst weiter. „Wir dürfen aber eben nur in kleinen Gruppen arbeiten.“ An der Bereitschaft der vielen Helfer liegt es also weiterhin nicht. Freiwillige Helfer sind immer da, wenn sie gebraucht werden. Sogar einen Pflegeplan gibt es inzwischen für die fertigen Bereiche und Blumenbeete.
Im April nun will der Dorfverein mit den Verantwortlichen der Stadt und der Denkmalpflege die nächsten Schritte beraten. Dabei geht es vor allem um den großen Teich der Anlage. Der mit historischem Mauerwerk umgebenen Teich ist zwar ebenfalls freigelegt, ist aber bislang nicht mehr als eine große, dreckige Pfütze. Bernd-Thomas Martens sieht darin aber das Juwel des Parks. Hier könnte man auf schönen Bänken sitzen, vielleicht einem Sonntagskonzert lauschen oder einfach nur auf den gesamte Park blicken.
„Das wird aber noch eine Menge Arbeit“, sagt Martens. Zunächst muss geklärt werden, was mit dem unter Denkmalschutz stehenden Mauerwerk passieren darf. „Wir würde das sicherlich alles schön herrichten, Fachleute haben wir.“ Außerdem muss jetzt langsam über die Nutzung des gesamten Parks gesprochen werden. Was soll, was darf, was kann? Denn an Ideen fehlt es den Ehrenamtlichen nicht: Es stehen schon zehn von Bürgern gespendete Bänke bereit, ein Boule-Club in den Startlöchern und das eine oder andere Parkvergnügen auf dem Programm.
„Auch wenn das mit dem Teich vielleicht noch dauert, hoffe ich, dass wir hier bald Menschen reinlassen dürfen“, sagt Martens. Noch gilt der Cassens-Park offiziell aus Baustelle.
Emder Zeitung vom Dienstag, 06. April 2021, Seite 5
BILD: JENS VOITEL – Emder Zeitung